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Zunächst befassen wir uns aber mit der Vergangenheit und den aktuellen Zahlen der MACH Basic 20-1. Fangen wir bei den Verlierern an, sie bilden über den gesamten Markt betrachtet die grosse Mehrheit. Ein paar Ergebnisse stechen dabei besonders hervor:

Unter den Tageszeitungen gehört die gedruckte Ausgabe des 20 Minuten zu den grossen Verlierern. mit einem Minus von 3% oder 34’000 Lesern musste die Pendlerzeitung einen deutlichen Verlust hinnehmen. Neu lesen «nur» noch 1’178’000 Personen die Printversion der deutschsprachigen Ausgabe.

Der Blick hat 5% an Lesern verloren, was einen Rückgang um 23’000 Leser bedeutet und einer Leserschaft von 411’000 im Print entspricht.

Auch die Luzerner Zeitung verzeichnet einen grösseren Leserschwund mit einem Minus von 4% oder 12’000 Lesern.

Andere Tageszeitungen kommen vergleichsweise glimpflich davon und können einigermassen stabile Ergebnisse bei ihren Leserschaftszahlen vorweisen.

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Die einzigen Titel, die von einem positiven Ergebnis sprechen können, sind eine Handvoll regionaler Wochenzeitungen, die prozentual einen geringen Anteil an neuen Lesern in der deutschsprachigen Schweiz dazugewinnen konnten.

Auch die NZZ und die Basler Zeitung konnten bei den Tageszeitungen ein kleines Plus von 8’000 sowie 4’000 Lesern verbuchen. Die NZZ hat somit neu 223’000 und die Basler Zeitung 107’000 Gesamtleser, was bei beiden Titeln einem Plus von 4% bedeutet.

Auch der Tages-Anzeiger kann von einem positiven Ergebnis mit 4’000 zusätzlichen Lesern sprechen, plus 1%.

Vergleicht man diese Zahlen mit den Vorjahren, so hat die Tagespresse im Verhältnis recht wenig Gesamtleser einbüssen müssen – Total sprechen wir von einem Minus von 27’000 Lesern, was über die Tagespresse in der Deutschschweiz gesehen nur etwa einem Prozent entspricht.

Schaut man jetzt noch auf die Onlineportale der Tageszeitungen und die damit verbundenen Exklusiv- und Doppelnutzer, so können ein paar Titel sogar eine Zunahme ihrer Leserschaft verbuchen.

20 Minuten schwingt hier oben aus mit einem Total von 2’114’000 Nutzern (gegenüber 2’062’000 im zweiten Halbjahr 2019), aber auch die anderen Titel können den Verlust im Print mit Ihrem Onlineangebot wettmachen und dadurch mit einer Zunahme ihrer Leserschaft abschliessen. Der Tagi mit einem Plus von 34’000 Nutzern, die NZZ mit einem Plus von 41’000 und Le Temps mit einem Plus von 17’000 Nutzern.

Einzig der Blick und die Luzerner Zeitung kommen, im Total über Print und Digital gesehen, nicht mehr ganz auf Ihre vorherigen Nutzerzahlen und verlieren 13’000, beziehungsweise 5’000 Leser.

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In der Westschweiz können wir bei den Printzahlen hingegen von einem ausgeglichenen Ergebnis sprechen. Der Leserschwund bei den Tageszeitungen gegenüber den Zahlen von 2019-2 ist verhältnismässig gering ausgefallen: knapp 5’000 Leser weniger, was einem Verlust von nicht mal einem Prozent entspricht.

Während das 20 Minuten in der Deutschschweiz verliert, hat das 20 Minutes in der Westschweiz einen Grund zum Feiern. Mit einer Leserschaft von 494’000 Personen verbuchen sie eine Zunahme um 25’000 Leser, was einem Plus von 6% entspricht.

Im Tessin gibt es auch nur einen moderaten Leserschwund von knapp 15’000 Lesern, was einem Minus von 4% entspricht. Einzig hervorzuheben ist, dass La Regione einen bedeutenden Anteil beiträgt und mit einem Minus von 8’000 Lesern ganze 9% verliert.

Bei der Sonntagspresse sind die Ergebnisse durchzogen. Der SonntagsBlick verliert weiterhin viele Leser (minus 30’000 oder 6%) und auch die Sonntagszeitung verliert, während die NZZ am Sonntag kaum nennenswerte Verluste zu verzeichnen hat. In der Westschweiz und im Tessin verbucht die Sonntagspresse einen kleinen Gewinn von 2% (Le Matin Dimanche) und 3% (Il Caffè).

Vergleicht man die Leserzahlen der MACH Basic 20-1 mit den Zahlen der letzten Erhebung 19-2, dann hat der Abwärtstrend bei den Magazinen etwas nachgelassen.

Die Schweizer Illustrierte verliert in diesem halben Jahr nur 13 Tausend Leser. Bei einem Vergleich mit der Vorjahresperiode 19-1 wird der Verlust hingegen deutlicher und die SI muss einen Rückgang von 29’000 Leser in nur einem Jahr verkraften.

Die Annabelle verliert 6% und 12’000 Leser und die SI Style verliert 9% und 21’000 Leser. Dank der digitalen Plattform im Verbund mit der Schweizer Illustrierten kann die SI Style diesen Verlust wieder einigermassen ausgleichen.

Was der Beobachter an Printlesern verliert, kann er bei den Onlinenutzern ebenfalls wiedergutmachen – am Ende bleibt sogar ein Plus von 9% oder 1’660’000 bei der Gesamtnutzerschaft. Auch die Schweizer Illustrierte hat durch eine Zunahme von fast 100’000 Onlinenutzer am Ende ein positives Ergebnis vorzuweisen. Sie kommt damit auf ein Total von 845’000 Gesamtnutzer, was gegenüber unserer letzten Auswertung einem Plus von 12% entspricht.

Auch bei einigen Konsumententitel ist ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Der K-Tipp kann sich über 27’000 zusätzliche Leser freuen und hat neu 867’000 Leser (plus 3%). Das Migusto in der deutschen Schweiz ist ebenfalls beliebt und hat ein Plus von 12% zu verzeichnen. Auch in den anderen Sprachregionen ist das Migusto auf der Überholspur: Insgesamt kommt es auf 1’155’000 Leser gegenüber 839’000 im Vorjahr.

Auch die Printprodukte kämpfen aktuell mit den Folgen der Pandemie und wir dürfen gespannt sein, wie stark sich der Schweizer Printmarkt durch dieses fundamentale Ereignis verändert. In Zeiten der Krise ist davon auszugehen, dass Herr und Frau Schweizer auf eine glaubwürdige Berichterstattung und gutem Journalismus zurückgreifen und dies zumindest bei den Tageszeitungen einen positiven Effekt haben könnte.

Bei den Magazinen stellt sich die Frage, wie sich die besondere Lage auf die Nutzerzahlen auswirken wird. Für die Zukunft ist aber sicherlich wichtig, dass einige Titel den Schritt ins Digitale wagen müssen und eventuell dadurch ihre Leser behalten oder sogar ausbauen können.

Allianzen gibt es inzwischen genügend, nun sollte das auch entsprechend auf die Abonnemente umgemünzt werden und den Lesern zum Beispiel ein Abo, bestehend aus mehreren Titeln aus dem Portfolio, in Aussicht gestellt werden. Auch im Werbemarkt wären diese Angebote und bessere TKPs durchaus ein Anreiz, um Print in Verbindung mit Digital, oder umgekehrt, zu berücksichtigen.

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