Armin Doll und Sebastian Mengewein (Selligent Marketing Cloud) haben uns an der DEX 2019 spannende Einblicke in den aktuellen Stand der KI also der künstlichen Intelligenz gewährt.
Denken wir an KIs, haben wir sofort das Bild des Terminators oder des (manchmal nicht so ganz) süssen Roboters aus iRobot vor Augen. «Geh los, und erledige meine Einkäufe …oder meine Feinde.» Das wird ja bald unsere Realität sein. Schliesslich entwickeln sich KIs mit rasender Geschwindigkeit und sind heute schon viel intelligenter als wir alle. Oder etwa doch nicht?
In Wirklichkeit liegt dieses Szenario noch in weiter Ferne. Nach heutigem Stand ist eine KI leider noch nicht mal in der Lage, einen Hund von einem Wischmopp zu unterscheiden. Google kommt grad eben auf einen Intelligenzquotienten von 47 und Siri schafft es sogar nur auf 23. Somit ist so ziemlich jeder 6-Jährige (durchschnittlicher IQ = 55) schlauer als die beiden uns bekanntesten KIs.
Geplatzt ist er, der Traum sämtliche Werbemassnahmen von einer KI erledigen zu lassen, während wir gemütlich die Füsse hochlegen. Oder würden Sie ihrem 6-jährigen Neffen ihr ganzes Marketingbudget vor die Füsse legen mit den Worten «Du hast das im Griff, mach mal.»? Wohl eher nicht.
Nichts desto trotz, sind künstliche Intelligenzen auf dem Vormarsch. Laut Gartner wird 2020 jede Software einen KI-Anteil enthalten und nur ein paar Jahre später ist zu erwarten, dass jedes Smartphone eine eigenständige KI ist. Aber was braucht es überhaupt für eine KI? Wie lauten die magischen Zutaten? Einfach ausgedrückt sind nur drei Dinge von Nöten: Algorithmen, viel Rechenleistung und sehr viele Daten. So gesehen unterscheidet sich eine KI nicht von einer normalen Software. Der Unterschied liegt im Detail, wie diese Dinge zusammen spielen:
Input durch einen Menschen | Output der Software | |
Herkömmliche Software | Daten + Programm | Ergebnis |
Künstliche Intelligenz | Daten + Ergebnisse | Programm |
Und wie werden wir künftig diese Technologie für die Werbung sinnvoll nutzen können? Indem wir eine KI beispielsweise jeden individuellen weg aller Customer Journeys analysieren lassen, um uns Lösungsvorschläge zu präsentieren, wie und wo wir unsere Kunden besser ansprechen können. Wichtig dabei ist vor allem, dass wir (zumindest beim aktuellen Stand der Technik) der KI nicht das alleinige Handeln überlassen. Der Mensch muss immer noch das letzte Wort haben und prüfen, ob die errechneten Vorschläge auch mit unseren Strategien und gegebenen Konventionen übereinstimmen. Die Filterlogik wird also immer noch durch den Menschen gesetzt. Das Ziel einer KI ist also, dass sie ihre Programmierung selbst schreibt und eigenständig einen Lösungsweg entwirft, um zu erkennen, ob wir einen Hund oder einen Wischmopp vor uns haben.