Zu den grossen Verlierern der Stunde gehört der Tages-Anzeiger, gegenüber dem Vorjahr verliert er 31’000 Printleser und erreicht neu 357’000 Leser. Als einzige regionale Zeitung muss der «Tagi» auch digital einen Rückgang von rund 13’000 Nutzern verdauen. NZZ verliert zwar ebenfalls stark an Printlesern (-38’000), gewinnt aber an Onlinenutzern dazu (+31’000).
Die Gesamtausgabe der Nordwestschweiz ist mit 391’000 Lesern neu die meistgelesene Tageszeitung in der deutschen Schweiz.
Ein negativer Trend ist auch bei den Sonntagstiteln in allen Sprachregionen erkennbar: Der boulevardeske SonntagsBlick verliert 63’000 Leser und wird von der kultivierten SonntagsZeitung vom Thron verdrängt (518’000 Leser – minus 31’000). Auch das Le Matin Dimanche verliert signifikante 51’000 Leser und erreicht neu 333’000 Leserinnen und Leser.
Signifikant verlieren auch Publikumszeitschriften (Schweizer Familie, Schweizer Illustrierte), Frauenzeitschriften (Annabelle, Freundin, Gala, Style, Marie Claire) und Themen-Magazine (Auto-Illustrierte, Betty Bossi, Drogistenstern, Geo, Kochen, Magazin Z, Schöner Wohnen, Tele, TV täglich, Via).
Auch 20 Minuten verliert national signifikante 118’000 Leser (-9%), kann aber mit dem 20 Minuten Friday in der Deutschschweiz +263’000 Leser wettmachen (Aufstockung der Auflage und neu monatliche Erscheinung) und erreicht 681’000 Leser. Der Raverta Verlag mit dem Schweizer Split für seine Titel Joy, Cosmopolitan und dem Shape haben sich sogar komplett aus der Wemf verabschiedet und publizieren keine Leserschaftszahlen mehr.
Einen interessanten Turnaround schafft die Migros: sie verliert zwar mit dem Migros Kombi 92’000 Leser, gewinnt daneben aber mit Migusto 85’000 Leser und kommt damit auf 628’000 Leser.
Das Coop-Pendant «Fooby» (Coop-Presse minus 86’000 Leser) wird leider nicht erhoben. Als Gewinnerin der Westschweiz ist das Bon à Savoir zu erwähnen, welches die Leserschaft um 9% ausbaut und 423’000 (West-)SchweizerInnen erreicht. Kaum signifikanten Veränderungen sind im Tessin zu verzeichnen.
Zudem noch ein kleiner populistischer Hinweis: Die WoZ – Wochenzeitung gewinnt 13’000 Leser dazu (+16%) und steht neu bei 97’000 Lesern, die Weltwoche verliert hingegen 8’000 (-5%) und erreicht 167’000 Leser.
Der Negativtrend ist anhaltend und nur wenige erfolgreiche Ausnahmen sind zu verzeichnen. Gespannt sind wir jedenfalls auf die Tarife 2020 – wo die Tausendkontaktpreis-Entwicklung unter starker Beobachtung sein wird. Und zu guter Letzt – die Kochlust ist weiter ungestillt – die Zusatzkalorien werden wohl beim Wandern abgebaut.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung von Mediaschneider zur Leserentwicklung über die letzten Jahre.
Die Autorinnen und Autoren haben im Text Personen jedes Geschlechts berücksichtigt, auch wenn dies nicht immer explizit ausgeschrieben wurde.