Eine Herausforderung in dieser Thematik ist u.a., dass die Messungen der Adblocking-Raten nicht vergleichbar sind, weil sie mit verschiedenen Tools berechnet werden. Als Beispiel wurden Zahlen von nzz.ch präsentiert:
Für Desktop-Geräte wird eine Adblocking-Rate von ungefähr 12% kommuniziert, für Mobile liegt sie bei weniger als 1%.
Die beiden Referenten stellten zudem vor, welche Optionen es aktuell gibt, um Adblocker zu umgehen:
Circumvention
Die Ads werden trotz installiertem Adblocker angezeigt. Es gibt verschiedene Anbieter auf dem Markt, welche immer neue Technologien dazu präsentieren (müssen). Dies führt zu einem „Katz- und Mausspiel“ zwischen Usern mit installiertem Adblocker sowie den Anbietern der entsprechenden Technologien (z. B. Addefend, Counterblock).
Contentblocking
Bei Usern, die einen Adblocker installiert haben, wird kein Content angezeigt. Diese Lösung nutzt zum Beispiel bild.de. Rechtlich wird dieses Vorgehen kritisch beurteilt, zudem führt es zu einem Reichweiten- und Trafficverlust.
Consumer Messaging
Ein Infobalken bittet die User darum, den Adblocker zu deaktivieren. Audienzz hat dieses Vorgehen auf nzz.ch getestet – ohne Erfolg wie Remo Baumeler berichtet: Es konnte kein Rückgang von Adblocking verzeichnet werden und auf Facebook ging ein Shitstorm dazu los.
Whitelisting
Bei statischen Bild- und Textanzeigen kann der Publisher den Anbieter der Adblocking-Technologie dafür bezahlen, dass seine Ads trotz Adblocker angezeigt werden. Der Publisher macht sich damit aber von den Adblocking-Anbietern abhängig und unterstützt mit seinen Zahlungen zusätzlich deren technische Weiterentwicklung.
Abschliessend kann festgehalten werden, dass Audienzz eine ganzheitliche Branchenlösung anstrebt und aktuell auf weitere Massnahmen verzichtet, insbesondere da die aktuellen Optionen suboptimal sind. Der Fokus wird auf alternative Werbemöglichkeiten, z. B. Native Advertising, gelegt, um die grundlegende Herausforderung von Adblocking in den Griff zu bekommen.
Ringier führt im 2017 auf blick.ch ein Dreistufen-Modell ein. Dieses bietet dem User die Möglichkeit, die Menge an angezeigter Werbung individuell festzulegen. Dieses dreistufige Modell beinhaltet nebst zwei kostenlosen Optionen auch ein werbefreies Abo.
Der Link zur gesamten Präsentation: Hier
Autorin: Salome Ulrich