Dementsprechend gross war auch das Interesse an ihrem Vortrag. Bereits über eine halbe Stunde vor Beginn war die Halle mit über 2’000 Leuten gefüllt. Wer nicht frühzeitig da war, wurde nicht mehr reingelassen.
Euphorisch wurde Sheryl dann auch angekündigt, begleitet von Scheinwerferlicht und frenetischem Beifall betrat sie die Bühne. Gleich zu Beginn ging sie auf die aktuelle Weltsituation ein. Wir befänden uns in einer schwierigen Situation, da bei grossen Teilen der Bevölkerung Angst die Oberhand nimmt. Aber auch die disruptiven Technologien stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, dass wir optimistisch bleiben, denn die neuen Technologien würden uns auch viele wunderbare Verbesserungen bringen. Sie bezeichne sich deshalb als «Optimist» und als «Tech-Guy». Das sei eine wichtige Voraussetzung, um in der heutigen Zeit erfolgreich zu sein, dass man optimistisch und interessiert an neuen Technologien ist.
Anschliessend ging sie vertieft darauf ein, wie wichtig Mobile in den letzten Jahren geworden ist. Es wurde der altbekannte Chart gezeigt, welcher ersichtlich macht, wie schnell sich Mobile im Gegensatz zu allen anderen Medien verbreitet hat.
Im mobilen Zeitalter sei es für Unternehmen wichtig, dass sie sich an folgende drei Leitsätze halten:
- Focus on your mission
- Build community
- Communicate who your are
Sheryl zeigte nun Beispiele von verschiedenen Unternehmen in Deutschland, welche diese Grundsätze – mithilfe von Facebook versteht sich – erfolgreich umsetzen. So erzählte sie zum Beispiel von ihrem Besuch bei Cucula, einer Organisation welche Flüchtlingen die Möglichkeit gibt, Möbel und Kunst zu entwerfen und diese dann Online zu vermarkten. Oder von einem Winzerunternehmen, welches seit hunderten von Jahren in Familienbesitz ist und ebenfalls erfolgreich seinen Weg auf Facebook gefunden hat.
Unter dem Strich war der knapp 30-minütige Auftritt doch eher eine Werbeveranstaltung für Facebook. Wer erwartet hatte, dass Sheryl bahnbrechende Neuigkeiten frisch aus Menlo Park mitbringen würde, wurde enttäuscht. Am Schluss übte sie dann doch noch etwas Eigenkritik: Sie räumte ein, dass für Werbetreibende und Agenturen die gewünschte Transparenz wohl noch nicht immer gegeben sei bei Facebook. Sie versicherte allen Anwesenden, dass sie hart daran arbeiten, die höchstmögliche Transparenz zu schaffen und den Wünschen von Werbetreibenden und Agenturen nachzukommen.