Nachdem der ursprünglich geplante Kaufdeal im Mai ins Stocken geriet, übernahm Musk Twitter im Oktober schlussendlich doch. Er entliess führende Angestellte, darunter auch den CEO, und kurz darauf auch etwa 3’700 Angestellte – rund die Hälfte des Personals. Den verbleibenden Angestellten drohte Musk, seine neue Unternehmenskultur anzunehmen oder das Unternehmen zu verlassen. Gemäss Bloomberg und Fortune sollen sich von der verbleibenden Hälfte rund 75% entschlossen haben, das Unternehmen zu verlassen.
Anstieg von Tweets mit Desinformation in kürzester Zeit
Die jüngsten Entwicklungen sind auch für Werbetreibende bedenklich. Unter den Entlassungen sind auch ganze Teams, deren Aufgabe die aktive Bekämpfung von Falschinformationen und Hate Speech auf der Plattform war. Als Folge ist bereits jetzt festzustellen, dass die Anzahl an Tweets, die Desinformation oder Beschimpfungen ethnischer Minderheiten enthalten, innerhalb kurzer Zeit angestiegen ist.
Wir raten, bei der Planung von künftigen Kampagnen beim Einbezug von Twitter Vorsicht walten zu lassen und gut zu überlegen, ob die Plattform mit einbezogen werden soll. Bei aktiven Kampagnen müssen unbedingt die Kommentare im Auge behaltet werden, um bei einer negativen Entwicklung allfällige Massnahmen einleiten zu können.
Twitter mit stabilen Nutzerzahlen, Alternativen ohne Werbemöglichkeiten
Die Zukunft des Kurznachrichtendienstes ist bislang noch nicht absehbar. Mastodon, Hive Social und Post News werden als alternative Plattformen gehandelt. Unter ihnen erhielt Mastodon die grösste mediale Aufmerksamkeit. Der Dienst besitzt ähnliche Bloggingfunktionen wie Twitter, die allerdings dezentral von verschiedenen «Knotenpunkten» betrieben werden. Diese wiederum verfügen jeweils über eigene Nutzungsbedingungen, Datenschutzrichtlinien und Moderationsrichtlinien. Werbemöglichkeiten gibt es keine. Jüngste Nutzerzahlen von Twitter zeigen allerdings, dass die Zahl an User:innen weitestgehend stabil verbleibt.